Die besondere Holzmarktsituation mit steigenden Preisen hält an

Ref.: PvdH/Secr
Datum: 29. Juni 2021

 Pressemitteilung Royal VVNH „Die besondere Holzmarktsituation mit steigenden Preisen hält an.“

 Almere, 29. Juni 2021 Obwohl jüngste Zeitungsberichte von sinkenden Holzpreisen in den USA berichten – auf immer noch sehr hohe Preisniveaus – spiegelt dies in keiner Weise die Situation in Europa und den Niederlanden wider. Holz- und Plattenmaterialimporteure sehen sich beim Einkauf für die nächsten sechs Monate weiterhin mit weiter steigenden Preisen ihrer Lieferanten konfrontiert. Auch wenn das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wieder hergestellt wird, ist davon auszugehen, dass diese Situation auch in den nächsten sechs Monaten anhalten wird.

Die Hauptursachen haben sich seit Beginn der besonderen Marktsituation nicht wesentlich verändert. Die zugrunde liegende Ursache ist und bleibt die weltweite Corona-Pandemie, die dazu geführt hat, dass die Produktionskapazitäten hier und da reduziert wurden. Darüber hinaus sorgten die US-Zölle auf kanadisches Holz dafür, dass sowohl chinesische als auch amerikanische Händler ab Mai 2020 europäische Sägewerke fanden und merkten, dass die europäischen Holzpreise attraktiver waren, und begannen daher, umfangreich einzukaufen – insbesondere in Deutschland. Die globale Verlagerung von Containern führte ab Dezember 2020 zu einem drastischen Anstieg der Containerraten von Fernost nach Europa. Die Blockade des Suezkanals hat die Situation sicherlich nicht verbessert, aber die zu Beginn dieses Jahres erwartete Preisnormalisierung für Containerfracht ist leider noch nicht eingetreten.

Obwohl die genannten Hauptursachen für fast alle Holz- und Plattenwerkstoffe gelten, bedingt die große Bandbreite auch einige Unterschiede. Obwohl die Nadelholzproduktion in Skandinavien in den ersten Monaten des Jahres 2021 im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2020 erheblich gestiegen ist, hinken die Lagerbestände im gleichen Vergleichszeitraum hinterher. Trotz Rekordproduktion in Skandinavien sind die Lagerbestände dort immer noch historisch niedrig. Es wird darauf hingewiesen, dass die Sägewerke bereits im dritten Quartal 2021 ausverkauft waren und der Mangel voraussichtlich bis zum vierten Quartal anhalten wird. Die Auswirkungen auf den Preis werden unterschiedlich sein, es wurden jedoch bereits Preiserhöhungen für 45% im Vergleich zu zuvor durchgeführten Preiserhöhungen festgestellt. Nachdem das Preisniveau in den USA sinkt, stellt sich die Frage, wie die deutschen Sägewerke langfristig darauf reagieren werden. Dadurch kann sich die Verfügbarkeit für Europa zwar noch einmal erhöhen, der Effekt wird sich jedoch – sofern er überhaupt eintritt – erst oder nach Q-4 2021 bemerkbar machen.

Paul van den Heuvel, Direktor des VVNH: „Die aktuelle Marktsituation stellt die Branche vor eine besondere Herausforderung, aber die Mitglieder des VVNH konnten ihre Stammkunden dennoch ordnungsgemäß beliefern.“ Darüber hinaus wachsen, wie Gert Jan Nabuurs Professor WUR kürzlich veröffentlichte, in den europäischen Wäldern jährlich 1 Milliarde m23 davon 600.000 m3 wird geerntet. Es wird geschätzt, dass für 300.000 Fachwerkhäuser etwa 15 Millionen m² benötigt werden3 wird gebraucht. An Waldflächen, Holzvorräten und Holzbaumöglichkeiten mangelt es daher nicht. „Wir sind mit nachhaltig produzierten Holzprodukten auf der richtigen Seite und es wird erwartet, dass das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage mit Sicherheit wieder hergestellt wird.“

Teilweise aufgrund der unterschiedlichen Herkunftsregionen haben Hartholz- und Plattenwerkstoffprodukte ihre eigene Marktdynamik. Der Containermangel und die gestiegenen Frachtkosten wirken sich direkt auf das Angebot und den Preis verschiedener Holzprodukte aus. Die Seefrachtraten sind inzwischen auf ein beispielloses Niveau gestiegen und es wird nun erwartet, dass dies mindestens bis Anfang 2022 anhalten wird. Malaysia befindet sich seit Anfang Juni 2021 im Lockdown und kürzlich wurde eine Verlängerung angekündigt. Das Land ist der wichtigste Lieferant von Holzarten für die niederländische Zimmereiindustrie, unter anderem für die Herstellung von Fenstern, Rahmen und Türen. Die Entwicklungen führen zusätzlich zu den bereits umgesetzten Preiserhöhungen zu Preiserhöhungen von 40% bis 50%.

Hartholz aus Afrika für den Bau- und insbesondere Tiefbau ist prozentual deutlich weniger teuer gestiegen als Nadelholz, aber auch dieser Kontinent ist mit Produktions- und Logistikproblemen (lokal und nach Europa), mit steigenden Exportsteuern und höheren Rundholzpreisen konfrontiert durch einen attraktiven Markt im Fernen Osten. Diese Faktoren haben zu einem höheren Preisniveau geführt, das sich nun voraussichtlich auf dem aktuellen Niveau stabilisieren wird.

Daraus lässt sich schließen, dass das Angebot an Holzprodukten aus den Produktionsländern insgesamt knapper ist als gewünscht und dass Sägewerke und Produzenten deutliche Zuwächse bei Nadelholz, Laubholz und Plattenmaterialien umgesetzt haben und umsetzen. Hinzu kommen nach wie vor außergewöhnlich hohe Containerraten für Sendungen aus Fernost. Dadurch sind die Einstandspreise schneller gestiegen als die Verkaufspreise, weshalb erwartet wird, dass niederländische Holzhändler mit dem Wiederbeschaffungswert kalkulieren werden.

 Van den Heuvel: „Unsere Mitglieder informieren ihre Kunden natürlich direkt über die Situation, damit sie mit ihren Produktionsabläufen und Projekten bestmöglich reagieren können.“ „Es ist die Aufgabe des Holzhandels, die Verfügbarkeit aufrechtzuerhalten, damit das Holz weiterhin seinen Weg in große Projekte findet.“


Hinweis für Redaktionen: Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Paul van den Heuvel, Direktor von Royal VVNH E. p.vandenheuvel@centrumhout.nl | T. 036-5321020.